Es geht los!

Lebe, Lache, Liebe.
Mache mehr von dem was dir gut tut.

Aber was genau soll das sein ?
Diese Frage stellte ich mir, als ich in der Halbzeit meiner Schwangerschaft auf meinem Gymnastikball saß und mein Becken schwang. Mir war fürchterlich langweilig, denn meine Schwangerschaft war fürchterlich langweilig. Das soll nicht böse gemeint sein! Aber wenn mein Bauch nicht gewachsen wäre, hätte ich es mir nicht mal selbst geglaubt. Weder Übelkeit, noch Erbrechen plagten mich. Es ging mir einfach gut. Körperlich.
Aber seelisch nicht. Wenn du deinen Beruf, und in meinem Fall meine Berufung, Vollzeit ausübst und plötzlich sehr viel Freizeit hast, weil du ins Beschäftigungsverbot gehst, dann holt dich irgendwann die gähnende Langeweile ein. Die ersten zwei, drei Wochen war es noch richtig gemütlich. Ich ließ es mir richtig gut gehen. Erstmal Urlaub machen.

Ich kugelte in den 7. Monat meiner Schwangerschaft und konnte langsam aber sicher die ersten Dinge für meine Tochter kaufen. Neben Kinderzimmermöbel, Fläschchen und Co. natürlich Kleidung: Und oh mein Gott - wie viele Stunden meines Lebens war ich in Shops unterwegs, weil ein Waldtier süßer war als das andere und weil das eine Einhorn mehr glitzerte wie die 25 vor ihm. Ich hätte mich wirklich dumm und dämlich shoppen können - ehrlich. Und ich kenne keine Mama der es nicht auch so geht. 
Immer wieder hörte ich mich sagen: "Ich will das auch....". Ich habe das vermutlich sehr oft gesagt und wohl auch lauter, denn mein Freund sagte plötzlich: "Mach's doch!".
Erst wusste ich gar nicht was er von mir will. Was soll ich machen? 
"Nähe deine eigene Kleidung!" - Ja, genau. Ich. Ich, die im Textilischen Gestalten in der 7. Klasse eine 5 auf dem Zeugnis hatte und nicht mal ein Wollknäul ziehen konnte. 
Ich soll eine Nähmaschine bedienen? Mit Hand und Fuß? Gleichzeitig?
Das geht doch gar nicht!
Der Gedanke ließ mich natürlich nicht los. Ich recherchierte im Internet und in diversen Zeitschriften - ich saugte das Thema Nähen in mich auf wie ein Schwamm. Es war einfach so bunt und toll. So kreativ und - so wahnsinnig kompliziert. Der Kopf qualmte und die Frustration war groß, denn ich wusste nicht wo ich anfangen sollte. 
Material, Schnittmuster, Zubehör und zum Teufel: Welche Nähmaschine soll es sein?
(Warum ich mich für meine Maschine entschieden habe, kannst du im Bereich "Start-Up" nachlesen.)
Im November '16 habe ich mir meine erste eigene Nähmaschine gekauft. Eine W6 N1615.
Nach und nach trudelten auch die restlichen Päckchen mit sämtlichen Zubehör bei mir ein.
Ich richtete mir einen kleinen Platz ein und versuchte Freundschaft mit der Maschine zu schließen. Das war alles andere als leicht. Dank Youtube und etlichen Tutorials später hatte ich endlich ein boomerangähnliches Gebilde unter dem Nähfuß liegen und drückte zarghaft auf das Pedal. Die W6 ratterte los als gäbe es kein Morgen und ich wurde von Glückshormonen geflutet! Etwa zwei Stunden später hatte ich mein erstes Halstuch für meine Tochter genäht - mit sichtbarer Wendeöffnungsnaht und Knöpfe ohne Vlieselineverstärkung - aber das war mir egal! 
Es sah fabelhaft aus! 
Bald darauf folgte auch die erste Pumphose passend zum Halstuch. Das Anbringen der Bündchen kostete mich einige Nerven, Blut, Schweiß und Tränen. Es kam weitaus öfter vor, dass meine Freude über "Ja! Es ist dran!" sofort nach dem Wenden im Keim erstickt wurde. Denn es war verkehrtherum dran....

 Und seitdem nähe ich. Für mich und meine Tochter. Ab und zu auch für meine Freundin und deren Kind. Das Feedback ist einfach wunderbar und das Hobby macht mir total viel Spaß. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich so etwas mal mache.
Ich möchte mein Wissen mit dir teilen. Vielleicht bist du gerade schwanger und möchtest auch das Nähen anfangen. 
Diese glitzernden Einhörner und wunderschönen Waldtiere sind mehr als überzeugend.

Lebe, Lache, Liebe. Mache mehr von dem was dir gut tut.
Mit Mut fangen die schönsten Geschichten an.


Deine Nadine

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Kommentare: 1
  • #1

    Silvia Kuch (Samstag, 23 Dezember 2017 12:12)

    Liebe Nadine!
    So langsam werde ich neidisch.
    Schreiben und spannend erzählen kannst du also auch noch!
    Es ist einfach toll zu sehen, wie dir durch deine positive Energie und Mut alles gelingt.
    Für deinen Blog wünsche ich dir alles Gute, viele kreative Ideen und natürlich auch jede Menge begeisterte follower.
    ��