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Dein perfekter Start

Wenn du gerade erst mit dem Nähen anfängst, ist es gar nicht so einfach einen kühlen Kopf zu bewahren. 
Es gibt unzählige Ratgeber auf Fachchinesisch und du wirst vermutlich all das kaufen, was du für den Anfang brauchst, brauchen könntest und nicht brauchen wirst.

Zu deinem Grundsortiment solltest du folgende Werkzeuge immer da haben und immer gut behandeln und pflegen:


Die Schere
Oh Gott bewahre. Dieses Werkzeug ist wohl das Allerheiligste was du jemals in deinen Händen halten wirst. Zumindest im Punkto Stoffverarbeitung. 
Deine Schere ist dein wichtigstes Werkzeug. Du kannst sie in jedem Kurzwarengeschäft oder im Internet erwerben.
Hier gilt Schere ist nicht gleich Schere. Es gibt Papierscheren, Gartenscheren, Profischeren, Stoffscheren, Allesschneider, u.s.w.
Du brauchst in erster Linie eine Stoffschere. Mit dieser Schere schneidest du ausschließlich und wirklich nur Stoff! Keine Äste, kein Papier, keine Haare - NUR Stoff! In manchen Foren las ich schon, dass es ein Scheidungsgrund ist, wenn Männer die Stoffscheren zum Aufschneiden von Verpackungen nehmen. Hüte sie wie deinen Augapfel!
Um deine Schnittmuster auszuschneiden, brauchst du natürlich eine weitere Schere. Diese kann ein Allrounder sein oder einfach eine Papier- bzw. Bastelschere.
Zusätzlich kannst du dir einen Rollschneider zulegen. Dieses Werkzeug geht wie Butter durch mehrere Stofflagen und kann wunderbar an einem Lineal geführt werden.

Die Stecknadeln 
Stecknadeln brauchst du zum Fixieren deiner Schnittmuster und Stofflagen. Es gibt sie in vielen Variationen. Für den Anfang empfehle ich dir die ganz normalen Glaskopf-Stecknadeln, welche 30mm lang sind. Das sind die Stecknadeln mit den bunten Köpfen, die fast jeder zu Hause hat.
Für manche Stoffe, wie etwa Webware (feste Baumwolle), eignen sich Wonderclips eher zum Fixieren der Stofflagen die zusammengenäht werden sollen, denn diese hinterlassen im Stoff keine Löcher. Das ist im Prinzip auch nicht schlimm, aber kann einen optischen Unterschied machen. Wonderclips sind kleine, bunte, etwa 1cm breite Klammern, die hervorragend alles zusammenhalten.

Das Garn
Im Punkto Material ist Garn etwas an dem du nicht sparen solltest. Weder in Menge, Länge oder Kosten. Wenn das Garn ständig reißt, weil es preisgünstig war, dann hast du am Nähen einfach keine Freude. Lass dich nicht verlocken von Billigangeboten bei deinem Lieblingsdiscounter. Billiggarn erkennst du daran, dass es sich schnell reißen lässt und aufgerollt unregelmäßig und knotig aussieht. Manchmal kommt es auch vor, dass es sich beim Waschen auflöst oder gar färbt. 

Die Pilgerstätte des Garnes ist Gütermann. Aber auch andere Anbieter sind von der Qualität wirklich gut. Hier findest du zum Beispiel eine günstigere Alternative von Ackermann. 
Dein Garn sollte ein Polyestergarn mit der Stärke 120 sein. Sie sind farbecht und reißfest. 
Auf einer Rolle befinden sich in der Regel zwischen 100m - 200m.
Durch die universelle Einsatzfähigkeit sind sie, besonders beim Herstellen von Kleidung, dein perfekter Allrounder. Ich persönlich nutze eher dezente Töne wie hellblau, mint, beige und rosa. Aber auch schwarz und weiß, fehlt nie in meinem Sortiment.


Die Marker
Zum Aufmalen deiner Schnittmuster, Saumabmessungen oder anderen Markierungen kannst du mit einem Trickmarker oder mit Schneiderkreide arbeiten. Beides lässt sich hinterher ausbürsten oder mit einem feuchten Tuch entfernen.
Es gibt auch Marker deren Farbstoff mit der Zeit durch Luftkontakt verschwindet. Das ist komfortabel. Sollte jedoch das Projekt mal länger liegen, hast du doppelte Arbeit. 

Das Lineal
Zum Ausmessen der Stoffe, Bündchen und Bänder benötigst du ein Lineal. Auch hier gibt es mehrere Varianten. Häufig enthalten Garnboxen ein gratis Handmaß aus Kunststoff. Die meisten sind an einer Seite gerade, an der anderen gezackt. Sie sind besonders handlich und sehr nützlich. Das Handmaß beginnt ab Zentimeter 0 und hat damit einen klaren Vorteil gegenüber einem normalen Lineal. Außerdem kannst du damit halbe Zentimeter direkt erkennen und zum Beispiel Nahtzugaben einfacher einzeichnen.
Zum Ausmessen von Körpermaßen eignet sich ein flexibles Maßband. Die sind in der Regel 1,50m lang. Für den Zuschnitt geometrischer Formen eignet sich das Patchworklineal. Zusammen mit einem Rollschneider (Siehe Absatz Schere) ergibt dies den genausten Zuschnitt.

Die Schneidematte
Diese Unterlage ist Pflicht. Sie schützt die Oberfläche deines Tisches vor Nadelstichen, Rollschneiderschnitten, Farben usw. Auf dieser Matte darfst du nicht bügeln!
Für den Anfang ist eine A2 Matte (60cm x 45cm) völlig ausreichend. In manchen Shops gibt es Kombipakete für unter 30€, welche einen Rollschneider, ein Patchworklineal und eine Schneidermatte beinhalten. 

Das Bügeleisen
Ein handelsübliches Bügeleisen ist ebenso unabdingbar wie deine Schere. Gut gebügelt ist halb genäht. Du solltest wirklich deinen Stoff dann bügeln, wenn es die Anleitung vorgibt. Viele Fehler lassen sich durch bügeln korrigieren und auch so mancher Übergang sieht gebügelt einfach schöner aus. Halte es stehts griffbereit!

Und natürlich:   Der Stoff
Abhängig von deinem Projekt kaufst du deine Stoffart. Für den Anfang, zum Beispiel für das Nähen von Kinderkleidung, reicht es wenn du dich nach Jersey, Nicky oder Sweat umschaust. 
Diese Stoffe sind dehnbar und eignen sich für Bekleidung aller Art. Auch Baumwolle kannst du verwenden. Nutze diese aber nur für Kleidung, wenn der Schnitt es zulässt.
Wie viel Meter du benötigst und welche Stoffart für deinen Schnitt geeignet ist, erfährst du in der Regel aus deiner Anleitung. Dort ist häufig von der Stoffbreite die Rede.
Stell dir vor, du hättest eine übliche Stoffrolle vor dir liegen und wickelst etwa einen Meter davon ab. Der eine Meter ist die Stofflänge. Die Stoffbreite ist die Länge, die der Stoff hoch ist. In der Regel sind das 1.40m - 1.60m. Wenn du deine Stoffe online kaufst, achte drauf, dass deine Projekte in ihrer Länge auf die Stoffbreite passen. 
Die meisten Shops haben eine Mindestabnahme von 0.5m Stofflänge. Die Stoffbreite steht in der Produktbeschreibung. 
Dazu kaufst du die passende Bündchenware. Das ist der Teil der Bekleidung der zum Beispiel Ärmel und Hosenbeine abschließt oder den Halsausschnitt einfasst. Ob dein Projekt Bündchenware benötigt, erfährst du ebenfalls aus der Anleitung.

Die Nähmaschinennadel
Deine Maschine sollte bereits ein paar Nadeln dabei haben. Ist das nicht der Fall und du brauchst neue, so kaufst du von Schmetz oder Prym Universalnadeln und Jerseynadeln.
Mehr dazu erfährst du hier.

Desweiteren kannst du noch Tüdelkram wie Bügelbilder, Knöpfe oder Webbänder kaufen. Webbänder werden meistens dafür benutzt seine Kleidung zu zeichnen. Babys lieben diese Flapper, die seitlich des Kleidungsstückes herausschauen!


Viel Spaß beim Shoppen!

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